BACKSTEINE bunt, krumm und schief

Backsteinmauer innen spart tapete und kontrastiert gut zur Holzdecke
Backsteinmauer innen spart tapete und kontrastiert gut zur Holzdecke

Das war unsere erste Bekanntschaft mit Backsteinen, als es darum ging, einen Wärmespeicher aus Stein um einen Warmluftofen zu konstruieren. Da ein Kachelofen immer mindestens einen Tag lang braucht, um warm zu werden, was bei den häufigen Wetterwechseln in der norddeutschen Tiefebene viel zu lange dauert, sind wir dem Vorschlag unseres Mauermeister Herrmann Granz gefolgt, anstelle von Kacheln doch Backsteine zu nehmen,

und zwar möglichst weiche und damit hitzebeständige Steine zu suchen. Diese fanden wir dann in dem Giebel einer alten Moorkate.

An den Rundbögen der Füße des Ofen erkennt man bereits die fehlende Erfahrung des Mauermann, die Steine hätten keilförmig geschlagen oder gesägt (weil zu weich) werden müssen.

Der weitere Vorschlag des Mauermeister war dann: Unten eine Ganzsteinrollschicht, geflogt von 3/4, 1/2 und 1/4 Rollschichtfolge, was ich als erstes durcheinander geworfen und mit Unterbrechungen aufgelockert habe.

Die Mütze des Ofen war in meiner Abwesenheit bis zur Decke hochgemauert worden, so daß die kleine Diele von dem Ofen erschlagen wirkte, und abends sogleich wieder abgerissen werden mußte

Nachdem wir das ehemalige Obstlager nicht mehr brauchten, kam die unverputzte Rückseite eines doppelten Mauerwerks zum Vorschein. Da kein Wohnraum hatten die Vorbesitzter Klasse III Ziegel benutz, die vormals in Kehdingen für fast umsonst zu haben waren. Das Haus steht auf sog. nicht abgeziegeltem Land. Es blieb bei der 1972 Flut im Gegensatz zur Nachbarschaft trocken. Halb Hamburg ist aus Kehdinger Marsch gebaut.

 

 

Auch im Hausinneren können Backsteinbauwerke tierfreundlich sein. Kein Falter. Piesacki, Heimchen oder Schnake ist hier vor Lucie und Tobi sicher. Im Gegensatz zu den Blumentöpfen.

 

Über dem Halbsteinroller ein kurzer vier-achtel Tackt.

Katzen, Holz und buntes Sitzwerkzeug passen gut zum warmen Ton der Steinfarben.

 

 

 

 

In den Türpfeiler eingebaut eine Maurertodsünde: Lotrecht von oben nach unter über 3 Schichten durchlaufende Fuge.

 

 

 

 

In dieser vor 14 Jahren neu aufgemauerten ehemaligen Außenmauer

ein flach gewölbter Türsturz. Darüber ist über vier Schichten ein zunehmen flacher Bogen bis zum waagerechten Fugenverlauf zu sehen.